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Wohnhaus Schönle-Bausch, Unlingen

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Holzbaupreis 2002 Callwey Verlag
Die besten Einfamilenhäuser 2002

 

Entwurf-Planung-Bauleitung

Architekten am Weberberg
Humm - Karl - Zalenga 
Weberberggasse 19
88400 Biberach

Architekt: Leopold Humm
Bearbeiter: Mario Boss
Statik: Klaus König, Beimerstetten
Bauherr: Schoenle- Bausch, Unlingen

 

Daten und Fakten

Grundstücksgröße 1200,00 m²
Umbauter Raum 887,00 m³
Wohnfläche 150,00 m²
Nutzfläche Keller 75,00 m²
Reine Baukosten lt. Kostenschätzung 445.000,00DM
Gesamtbaukosten incl. Nebenkosten 385.000,00DM
Wert der Eigenleistung 115.000,00 DM
Bauzeit Mai 97 -, Mai 99

Wohnhaus Schönle-Bausch, Unlingen

Ausgangssituation

Ein noch unbebautes Grundstück als Baulücke in einer 30 Jahre alten Siedlung am Ortseingang von Unlingen in Richtung Riedlingen.Eine stark gemischte Bebauung mit Gewerbe und Wohnhäusern ohne einheitliche Struktur und ein alter Bebauungsplan aus den siebziger Jahren, der noch die 2-geschossige Bauweise kennt.

Abweisender als bei unserer ersten Grundstücksbesichtigung kann ein Ort kaum wirken: ein grauer Novembertag, naßkalt und schneebedeckt, drohendes Hundegebell der nachbarlichen Hofhunde von allen Seiten, kein Mensch zu sehen, nur die Vorhänge wackeln leicht, auch kein Fernblick möglich, der einen entschädigt -  positiv einzig die schönen, alten Obstbäume auf dem Grundstück.

Entwurfskonzept

Aufgrund der oben beschriebenen Grundstückssituation wollten wir ein Haus bauen, das in besonderem Maße geschützte Außen-u. Innenräume bietet, um die Schwächen des Grundstücks auszugleichen. So ist im Laufe der Entwurfsbearbeitung ein winkelförmiger Prototyp entstanden, den wir „unser Gartenhofhaus" nannten, bei dem das Obergeschoß im rechten Winkel zum Erdgeschoß gedreht ist und wie eine Brücke auf diesem aufliegt. Auf der Gartenseite haben wir ein separates Gästezimmer gebaut, das als zweiter Brückenpfeiler für das Obergeschoß dient. Auf der Gartenseite erstreckt sich auf die ganze Hauslänge ein 4,00 m breites Terrassendeck, das ebenfalls teilweise vom Obergeschoß überdeckt wird. So ensteht ein vielfältiges Angebot an Innen -u. Außenräumen, die je nach Tages-u. Jahreszeit benutzt werden:

  • der überdeckte Platz im Freien unter der „Brücke", wenn es regnet oder zu heiß ist
  • die freie, aber sichtgeschützte Terrasse für die Sonnenanbeter,
  • der Frühstücksplatz im Freien gleich neben der Küche,
  • der Arbeitsplatz im Freien,
  • die private Terrasse im Obergeschoß für die Zimmer

Im Erdgeschoß befinden sich die Wohn-u. Essräume, sowie die Küche. Die Räume haben sowohl Blickverbindung zur Straße als auch einen ebenerdigen Terrassenausgang auf die im Garten vorgelagerte Holzterrasse.
Im Obergeschoß sind die Schlafzimmer und das Bad untergebracht. Dieser Wohnteil ist mit dem Treppenaufgang so konzipiert, daß die Zimmer auch als separate Wohnung abgeteilt und genutzt werden können. Somit wird auch dem Mehrgenerationenwohnen und einer maximalen Nutzungsvariabilität Rechnung getragen.

Konstruktion

Der Keller wurde konventionell in Massivbauweise mit Betonaußenwänden errichtet.
Das Haus ist als Holzständerbau in Niedrigenergiebauweise gebaut, mit Zellulosedämmung gedämmt und der Innenausbau ist zum großen Teil in Eigenleistung entstanden. Die Geländer und Terrassenkonstruktionen sind mit verzinkten Stahlprofilen ausgeführt. Die Terrassendecks im EG und OG sind mit 40 mm starken Lärchenholzdielen belegt.
Die Dächer wurden jeweils als Koppelpfettendach mit Dreiecksbindern im Achsabstand von 3,20 m konstruiert, wobei das Dach überden Wohnräumen als Luftraum mitbenutzt wird, während das Dach des Obergeschosses nicht ausgebaut wurde und als Bühnenraum dient. Eine konstruktive Besonderheit sind die durchgehenden Oberlichtbänder, die die Wände von den Decken ablösen. Dadurch hat man überallhin Ausblick in die Natur, kann immer die Sonne oder den Himmel sehen, ohne das Gefühl für die beschützenden Räume zu verlieren. Dadurch fühlt man sich auch in kleinen Räumen nicht eingeengt.

Innenraumgestaltung, Fassade

Die Wandoberflächen aus Gipsplatten wurden einfach mit Silikatfarbe gestrichen. Als Bodenbelag wurde strapazierfähiges Bucheparkett verlegt. Die Fenster sind als Pfosten-Riegelfassade mit einbrennlackierten Alu-Klemmprofilen ausgeführt, wobei die Öffnungen zum Garten als große transparente Schiebetüren und zur Straße hin nur als Sehschlitze ausgeführt sind, die dem jeweiligen Zweck angepaßt sind. So gibt es den Sofaschlitz, den Esszimmerschlitz, den Küchen- und den Bettschlitz.............
Die bestehenden Obstbäume wurden erhalten und bilden im Sommer einen natürlichen Sonnen- u. Sichtschutz und lassen im Winterdas Licht ungehindert in die neuen Räume.

Eigenleistungen

Die Holzbauweise ermöglichte einen sehr hohen Eigenleistungsanteil von ca. 20%. Die Rohkonstruktion, sowie die Putzfassade wurde von Profis errichtet. Die weiteren Ausbauarbeiten erfolgten in Eigenregie. Durch die gute Zusammenarbeit mit den Bauherren hat auch das gestalterische Niveau nicht unter dem Selbstbau gelitten. Lediglich die Bauzeit hat sich dadurch um 12 Monate verlängert, was aber in unserem Fall nicht von Nachteil war.

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